Gesichter einer Szene No.20
Also die pure Abenteuerlust war es nun nicht, die mich, nebst meiner lieben Frau, in das Erzgebirge verschlug. Nein, in erster Linie galt es den Umzug unseres Ältesten von Dresden nach Schwarzenberg im Erzgebirge zu stemmen. Sechs Stockwerke ohne Aufzug waren dafür in der Sachsenmetropole zu ertragen, dank unschätzbarer Hilfe eines Freundes aus Pirna hatten wir das auch recht bald erledigt. Völlig paralysiert konnten wir so mit ansehen, wie unser Helfer die Waschmaschine auf dem Rücken den Weg nach unten ALLEIN antrat! Respekt! Abfahrt, gen Westen, nach einer Stunde verkündet der Wegweiser die „Perle des Erzgebirges“. Von der Autobahn sind es jetzt noch 20 Minuten – mit für meine Begriffe abenteuerlichen Auf- und Abfahrten, die mein brandenburgisches Flachland-Gefährt stöhnen lassen 😉 Zuerst war geplant das Shooting mit Sasi am Samstag Abend vor dem Aufbruch ins Nachtleben durchzuführen, aber ehe man in der neuen Wohnung alles einigermaßen so hingestellt hat, dass man sich frei bewegen konnte, war die Zeit doch schon recht fortgeschritten. Kein Ding, wir haben ja noch den Sonntag. Jetzt kam der interessante Teil des Wochenendes, der Umzugsmob bricht auf um die „Bierkneipe zum Fongs“ heimzusuchen.
Davor stellten die Erzgeister (sie wissen wer gemeint ist 😉 ) noch ein paar Steigübungen über Treppen, die sich Rittmeistersteig nennen, um hernach mit dem Schrägaufzug den gern genommenen Umweg wieder gut zu machen. Bierdurst macht sich breit. Dieser wird ein paar Minuten später bei „Fongs“ gestillt, gut so! Überhaupt ist der Besuch in der urigen Bierkneipe ein echtes Highlight, der Kneiper ist ein Die-Hard Motörhead Fan, was sich in der Einrichtung widerspiegelt. Über den großen bärtigen Mann wurde mir ja schon viel positives berichtet, ihn aber nun kennenzulernen war ein besonderes Vergnügen. Nicht nur, dass er sich gern bereit erklärt hat in „Gesichter einer Szene“ mitzumachen, nein unser Gespräch bis in die Morgenstunden im kleinen Kreis offenbarten doch so einige interessante Gemeinsamkeiten, aber dazu zu gegebener Zeit mehr.
Sonntag: Shooting Tag. Mit Sasis Eltern machen wir einen Trip auf den Totenstein um die Aussicht über die Stadt zu genießen, das Wetter ist wirklich gut, jedenfalls scheint die Sonne satt. Ja nun fängt er gleich wieder an zu nörgeln 😉 Ja, Sonne braucht es für die Fotos der Serie nicht, aber auch das Fotografieren von Landschaften hat in praller Mittagssonne seine Tücken – das Licht ist Nachmittag viel weicher, die Schatten ausgeprägter, aber das war zeitlich nicht zu machen. Fotografiert habe ich dennoch, ich hätte mich sonst geärgert, es nicht getan zu haben. Noch ein Abstecher zum Oberbecken des Pumpspeicherwerk Markersbach um von hier oben den weiten Ausblick zu genießen…bis zum Fichtelberg. Gelaufen sind wir dorthin allerdings nicht…bloß gut und danke an unsere Gastgeber 🙂
So, jetzt aber. Zurück in das sich lichtende Umzugschaos. Für Sasi war klar: sie möchte auf der „aufgepeppten Edelcouch im neuen Zuhause“ fotografiert werden. Klar. Machen wir. Die Venom Flagge wird aufgehängt, sie sollte eh dort ihren Platz finden und wenn wir schon mal dabei sind, rede ich gern ein Wörtchen mit und mahne an, die Fahne tiefer zu hängen, da sie sonst nicht im Foto zu sehen ist. Na also, geht doch. Nun noch die Vorhänge verschlossen und es kann los gehen, einzig die Rufe meines im Schlafzimmer rum gammelden Sohnes: „Spalter“ lenken uns etwas ab, weil wir über den running gag lachen müssen 😉 Das Fotografieren mit Sasi war ein echt würdiger Abschluss eines Wochenendes mit etwas Arbeit und viel, viel Spaß. Wir haben ’ne Menge freundlicher und aufgeschlossener Menschen in Schwarzenberg kennengelernt. Und, wir kommen wieder, ganz bestimmt, schließlich geht die Serie weiter und mit Fongs steht ja schon der nächste Kandidat fest.
Glück Auf!
Steckbrief:
Sasi Scott, (20) BA-Studentin Jugendarbeit
Fan, Zeichnerin, Autorin, Musiker Freundin mit gelegentlichen Promoaufgaben
Auch das Elternhaus von Sasi bildete die Grundlage für das Interesse an harter oder überhaupt guter Musik. Neben den üblichen Verdächtigen wie AC/DC oder Gun’s Roses, gab es hier auch Musik der local heroes „De Krippelkiefern“ zu hören, welche zwar nicht eben „harte“ aber gute Musik machen. Die uninspirierte Dudelmusik die Mädchen gern im Teenager Alter verbrauchen, verfing sich bei Sasi quasi nicht, eine Phase also, die ihr heute maximal einen gelangweilten Augenaufschlag wert ist 😉 Mit dem Metal ist das etwas ganz anderes. Verschiedene Bekanntschaften brachten auch immer neue Bands mit sich, die entdeckt werden wollten und so ging der Trip durch so ziemlich alle Stilrichtungen, vom Glam Rock über klassischen Heavy Metal bis zum Black/Thrash/Death Metal. Ein Schlüsselerlebnis allerdings wurde das Hören von „The Prolonging“ von Triptykon. War Sasi vormals eher der Meinung, Songs in Überlänge könne man sich schwerlich anhören, verspürte sie nach diesem Song das Bedürfnis, er möge nie enden 🙂
Sasi schrieb übrigens eine Geschichte über die fiktive Metal Band Forbidden Chantings, welche sie – schließlich ist sie begeisterte Zeichnerin (Another Another Horizon Pictures) – mit allerlei Comics bebilderte, und die es lohnt gelesen zu werden.
2 Comments
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meinen Dank für das Lob 🙂
…he,he,he!Ich möchte einfach nur sagen: RESPEKT! Besser kann man(Peter) das Erzgebirge und seine Menschen nicht beschreiben! Ausnahmen bestatigen natürlich die Regel….