Gesichter einer Szene No.4
Teil vier meiner Reihe. Es lässt sich gut an. Auch mit Reno bin ich schon sehr lange befreundet, wir haben wirklich viele coole Sachen erlebt, zwar sehen wir uns nicht mehr so oft, wie Ende der 80er oder in den 90ern, aber Reno war sofort auf der imaginären Liste meiner Wunschkandidaten. Vor einer Woche habe ich ihm also gesteckt, was für ein Projekt das ist, und er war sofort Feuer und Flamme, so dass wir uns eine Woche später bei ihm verabreden. Ich verpeile natürlich erst mal den Wohnblock – war doch schon länger nicht mehr da – muss ihn anrufen „…welcher Block, welche Nummer…ahh…ähh…ok, alles klar. Natürlich war es immer noch nicht klar, bepackt mit zwei Stativen und dem Fotokoffer klappere ich jetzt die Hauseingänge nach dem Namen ab…bis es an einem Küchenfenster klopft. Danke. Reno hat ein ziemlich geräumiges „Musikzimmer“, mit allerlei Devotionalien die seine Verbundenheit mit der Metal Szene widerspiegeln, nebenbei sammelt er Flaschenöffner, eine ebenfalls beachtliche Sammlung, gespickt mit Kuriositäten. So viel Platz hatte ich bisher noch nicht zum fotografieren, sehr schön, ich fange an aufzubauen. Auf einem Board, neben dem Plattenspieler steht noch ein wuchtiger Röhrenfernseher, als Reno mich fragt, ob der vielleicht stört muss ich nicht lange überlegen, ähhh…ja 😉 Also wird der Fernseher weggeräumt,und durch einen schicken Schädel ersetzt. Ich mag Authentizität, aber wenn ich an ein paar Dingen was ändern kann, dann nutze ich die Chance, der Anspruch der Reihe ist auch, dass sich jeder der Porträtierten in Szene setzen kann und soll, es ist also schon eine Inszenierung, weshalb der Fernseher wirklich unpassend wäre, es sei denn, Reno wäre Serienjunkie, ist er aber nicht. Er ist Metal Fan. Während unserer Session laufen dann auch ein paar amtliche Sounds und Reno hat extra zwei Pilsener geholt um der Sache den letzten Schliff zu geben. Es ist jetzt kurz nach 14 Uhr…wir stoßen an…Rock’n Roll!
Tja, das Shooting. Für das Licht brauchte ich länger als für die Fotos, that’s it 😉 Ich weiß was ich will, wenn ich DAS Foto im Kasten habe, muss das Shooting nicht in die Länge gezogen werden, das ist das Gute an eigenen Projekten, man kann einfach aufhören mit fotografieren und lieber noch etwas quatschen, schließlich galt es ja auch wieder den Fragebogen auszufüllen. Länger als eine Stunde hat’s nicht gedauert, dennoch war es sehr entspannt für beide Seiten und nächstes Wochenende treffen wir uns zum Vinyltausch wieder…
Steckbrief:
Reno (45) Fan, Vinyl Sammler
dank eines Neuzugangs in seiner Schulklasse, geriet Reno auf die richtige Bahn, der Typ fixte ihn mit ACCEPT und Iron Maiden derart an, dass ab diesem Zeitpunkt klar war: DAS ist es! Das war in der siebenten Klasse. Sein erstes Vinyl, erstanden in Budapest, war eine TANKARD Scheibe, viele weitere sollten folgen. Seine Faves in heutigen Tagen sind Bands wie Amon Amarth und Dimmu Borgir…
beim Bearbeiten der Fotos, lief mal wieder die „Walls of Jericho“ von Helloween, ein Album, welches wir in unserer Sturm & Drangzeit sehr oft und gern gehört haben…
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