Ich bin auf dem Weg nach Berlin, zum SCRAM Proberaum, es ist echt ein Jahr her, seid ich das letzte Mal zum Mucke machen diesen Weg genommen habe. Während der Fahrt sentimental den alten Zeiten hinterher hängen ist nicht, mich begleitet eine gute Freundin, die ich in Berlin absetzen soll, es gibt viel zu erzählen, was die Fahrt sehr unterhaltsam macht. Dennoch kreisen meine Gedanken ab und zu über dem kommenden Wochenende. Es gilt in erster Linie für den letzten offiziellen Scram Gig zu proben, unser Abschiedskonzert, denn Scram gibt es seit Mai 2015 nicht mehr. Aber! Meine Freunde besuchen und Mucke machen, das soll bleiben, wer weiß schon unter was für einem Label, letztlich ist das auch egal, der Weg ist das Ziel.
Auch mit Gref Grf habe ich mich – wie schon mit Shim – an einer Konzertstätte verabredet. Gref Grf lebt und arbeitet eigentlich in Berlin, ist aber zu Besuch in seiner Heimatstadt, weshalb wir uns für heute verabredet haben, auf dem Weg zur Fabrik – so der Name der Location – sacke ich ihn in mein Auto ein. Wir sind pünktlichst vor Ort und stehen, mal wieder trotz Absprache vor verschlossener Tür, verdammt! Wir schleichen ums Gebäude, hoffen irgendein Zeichen von Tätigkeit im Innern zu erhaschen und klopfen schließlich am zugehörigem Café, wo tatsächlich jemand zu sein scheint. Ein freundlicher Herr schenkt uns Gehör, lässt uns schon mal in den Konzertsaal und telefoniert etwas herum, um uns hernach grünes Licht für unser Vorhaben zu geben.
Meine Freizeitaktivitäten an jenem Sonnabend als mir Zombie für meine Serie zur geneigten Verfügung stand, waren recht vielschichtig. Ersteinmal war ich so eine Art Fahrer für den Gitarristen von Tormentor, welcher heute zum Aufnehmen seiner Gitarrenspuren für das neue Album in der Stadt weilte. Da er dazu auch mein Sohn ist bot es sich halt an. Ich hatte natürlich im Studio fotografische Aufgaben dokumentarischer Art, bediente bei Abwesenheit des Produzenten „Evil“ aber auch schon mal mit geschickten Shortcuts die Aufnahmesoftware, weshalb sich meine Ankunft bei Zombie um eine halbe Stunde verspätete. Positiv: das Wohnhaus, verfügt über einen Fahrstuhl, so dass ich mal nicht schnappatmig mit meinem Geraffel oben ankomme.
Ich habe mir diesen Sonnabend einiges vorgenommen. Gegen 11 Uhr steuere ich mein Auto Richtung Straupitz ins Ländliche, der erste Anlaufpunkt für meine heutigen fotografischen Aktivitäten. Hier warten allerdings nicht schlapp fünfzig neue „Gesichter einer Szene“ sondern eine öhm…Karnevalsgesellschaft auf mich. Ohne näher auf das Shooting einzugehen…es war Hardcore – und leider nicht im musikalischem Sinne – galt es doch in kurzer Zeit alle 25 Paare und ein Gruppenfoto in eineinhalb Stunden abzureißen…puhhh. Das war die Pflicht, bringt auch was ein – jetzt sollte die Kür folgen. Wer mich kennt, weiß, dass ich mit Karneval absolut nix am Hut habe, weshalb ich mir als kleinen Höhepunkt dieses letzten Sonnabends im Januar ein Shooting für meine Serie organisiert habe.