Gedanken zum neuem Metallica Album
Kommt ein neues Metallica Album raus, ist es immer noch so, dass die Emotionen hochkochen…hehehe. Der Grund mag sich jedoch über die Jahre geändert haben. Bis zum Black Album galten Metallica als „sichere Bank“, im Prinzip gab es bis dahin keine schlechten Alben von ihnen. Mit der umstrittenen Load/Reload Phase änderte sich das. Die einen hielten zur Band, die anderen winkten dankend ab. Ich saß mit meiner Sympathie irgendwie dazwischen. Ich gehöre also zu den ewig Gestrigen, die die ersten vier Alben für essentiell halten, und das Black Album für geil, danach gab es nur noch Songs, die mich ab und an richtig begeisterten. Tja, nun dreht sich Hardwired…To Self-Destruct auf meinem Plattenteller und ich muss sagen: So ein Album hätte ich der Band nicht mehr zugetraut. Ich möchte nun wirklich nicht jeden Song kommentieren, vielleicht nur, was mir unheimlich positiv aufgefallen ist:
Der Sound: Wohl niemand verstand, warum St. Anger und Death Magnetic so scheiße klingen mussten.
Ich kenne keinen, der mit diesen unterirdischen Sounds was anfangen konnte. Hardwired klingt super fett, frisch und kompetent, so wie sich das gehört, zumal, wenn man soviel Asche wie Metallica für eine Albumproduktion verbrennen kann.
Die Songs: Schon die ersten drei Appetizer sorgten ja für einigen Wirbel, und nicht nur ich habe mich gefragt, ob Metallica das Level gerade von „Moth Into Flame“ werden halten können.
Okay, ich finde, sie konnten es nicht ganz halten 😉
Aber!
Unter den insgesamt dreizehn Songs sind arschgeile Nummern. Was sich wie ein roter Faden durch die Stücke zieht, ist Hetfield’s Gesang, der endlich…Moment: ENDLICH!!! wieder zu einer absoluten Topform gekommen ist. Vorbei die Zeiten, in denen er mich mit seinem Kacke-Sing-Sang und Yeah-Yeah-Yeah genervt hat. Weiterhin gefallen mir die Gesangslinien an sich. Klar, die sind super melodisch, da hat man wohl großen Wert drauf gelegt, scheint mir, aber das Ganze harmoniert mit dem fetten Stakkato Riffing treffsicher wie lange nicht mehr. Catchy Refrains bei solchen Nummern wie „Now That We’re Dead“ oder „Confusion“ begeistern mich dazu ohne Ende.
Das Artwork gefällt mir nicht.
Abschließend: Ich finde, wer sich auf Hardwired… To Self-Destruct einlässt, ohne ständig Vergleiche zu den Klassikern zu ziehen – klar, das macht man schon mal, aber man sollte dann auch mal damit aufhören 🙂 – der bekommt das Album einer Band zu hören, die in meinen Ohren nicht unbedingt nach satten Millionären klingt (zu denen viele von uns sie übrigens gemacht haben).
Vielmehr klingen Metallica so frisch, unverbraucht musikverliebt wie schon lange nicht mehr. Zu diesem Schluss kam ich nach jetzt vielleicht 36 Stunden, in denen ich fast nix anderes gehört habe, und das war wohl beim Black Album 1991 das letzte Mal so. Ich finde das Album mehr als solide, und das soll nicht als Floskel verstanden sein. „Moth Into The Flame“ hat bereits einen Platz in meiner Met-Klassiker Liste eingenommen.
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