Gesichter einer Szene No.29
Mein erster Kontakt zu Ilja, ergab sich im Gladhouse Cottbus, im Rahmen des Konzertes der Bay Area Thrasher Testament. Ich stand gerade nach Bier lechzend an der Bar, neben mir ein Typ der interessant aussah, und da das mit dem Bier noch ein bisschen dauerte, ergriff ich die Initiative und quatschte ihn einfach mal an. Ich bin ja immer irgendwie nach Leuten auf der Suche, die vielleicht in meine Serie passen, was liegt näher, danach in der lokalen Szene zu suchen. Recht schnell stellte sich heraus, dass „Gesichter einer Szene“ Ilja nicht unbekannt war. Darüber freue ich mich natürlich immer, außerdem muss ich in der Regel nicht so viel erzählen, wenn die Leute darüber im Bilde sind. Ich komme also alsbald zu Sache und Ilja willigt ein, dabei zu sein. Während wir nun also an unserem Pils nuckeln, lasse ich mir schon ein bisschen was von Ilja erzählen, woher er kommt, was er so treibt. Dass er mal eine Zeit lang für das Licht bei allerlei Konzerten im Muggefug verantwortlich war, ist ein Fakt, den wir bei der Wahl der Örtlichkeit nicht unberücksichtigt lassen wollen. Und so kommt es dann auch ein paar Wochen später, als ich nachmittags im Mufu für das Foto vor Ort bin. Im Club wird gerade aufgeräumt und die Vorbereitungen für den Abend laufen an, aber die Jungs haben wie immer Verständnis für das Vorhaben (danke!), und ich baue schon mal mein Licht in die Ecke wo das Mischpult steht. Das Pult für den Sound ist so ein Treppchen hoch, das für das Licht noch mal ein, zwei höher, daher bin ich noch nicht sicher, ob ich einen schönen Rahmen für mein Foto finden werde. Derweil trifft Ilja ein,und nach unserer Begrüßung kommen wir auch schon zu Sache. Ilja soll also hinter dem Pult stehen, weil das eben ein Platz war, den er oft inne hatte und der zu ihm passt, jetzt muss es nur noch bei mir passen. Das Wandbild rechts neben dem Pult wird mir willkommenen Kontext geben, ich mache ein paar Testfotos auf einem Stuhl stehend, bin aber noch nicht so recht zufrieden. Eine Leiter muss her! Eine Leiter wird immer im Club gebraucht, ich brauche also nicht lange zu suchen. Sie ist zwar etwas wacklig, jedoch möchte ich darauf nicht tanzen, also ab dafür. Derart abgehoben sehen die Fotos schon viel besser aus, den Rest erledigt etwas Feinarbeit. Zum Gespräch über Iljas szenetypischen Werdegang bietet uns der Eingang des Mufu mit Sofa und Tisch beste Voraussetzungen für ein entspanntes Gespräch, draußen war es eh zu warm. Nach einer Stunde bin ich dann auch schon wieder auf dem Nachhauseweg. Unterwegs sammle ich schon mal meine Gedanke und „entwerfe“ den Steckbrief, denn das Foto wird heute noch veröffentlicht werden. So schnell geht es manches Mal 🙂
Steckbrief:
Ilja (23) Student
Fan, Organisator
Für Ilja begann bewusstes Musikhören ab der vierten Klasse, als der Song „In The Shadows“ der Finnen The Rasmus den Weg über die heavy rotation auf MTV in seine Gehörgänge fand. Mit diesem im Alternative Gefilde einzuordnenden Song setzte sich sein neuer Musikgeschmack schon mal deutlich von Sascha Schmitz aka Sasha ab, dessen Mucke er, wie er lachend sagt, auch mal ganz gut fand 😉 Das Eis war also gebrochen; fortan gesellten sich in die Liste seiner Favoriten; Bands wie H.I.M. oder Linkin Park. Nicht allen Band folgte Ilja bis heute bedingungslos, einige blieben auf der Strecke, Künstler wie Rammstein genießen bei ihm jedoch bis heute hohes Ansehen. Ilja, der übrigens klassische Gitarre erlernt hat, verschlug es irgendwann im Zuge des Studiums nach Cottbus, wo der praktisch direkt in das Muggefug e.V. fiel. Der Laden sagte ihm so gut zu, dass er sich hier sogleich engagierte und durch übernehmen von verschiedensten Aufgaben mithalf, das Clubleben zu gestalten. Hier in Cottbus gab es natürlich neue Leute mit neuen Geschmäckern. Und so wildert Ilja seitdem auch gern im Death Metal Revier um neue Bands für sich zu entdecken. Abseits davon ist Ilja offen gegenüber allen möglichen Musikrichtungen, so darf es auch gern mal Hip Hop oder Elektro Punk sein.
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