Gesichter einer Szene No.32

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Das Wetter meint es gut an diesem Samstag, für welchen ich mich mit Jule verabredet hatte. Wir wissen noch nicht so genau, wie das Foto aussehen könnte. Jule mag sowohl das Wasser als auch den Wald. Der Madlower See in Cottbus bietet beides, sodass er ein weiteres Mal als dankbare Umgebung herhalten soll – wir machen uns auf die Suche. Das Seeufer mit in das Foto einzubinden halten wir aus gestalterischen Gründen und nach checken der Lage dann doch nicht für sinnvoll. Vielleicht die beiden terassenartigen Stufen dort drüben auf der östlichen Seite? Da gehen wir jetzt hin, zumal sich auch das Fläschchen Pilsener, welches Jule im Rucksack für uns bereit hält, dort trefflich genießen lassen wird. Ein schattiges Plätzchen und eine leichte Briese laden zum Sitzen und Relaxen ein, wir lassen es entspannt angehen. Zwischendurch „frame“ ich immer mal wieder die Umgebung um ein passendes Ambiente zu finden, jedoch gefällt mir was ich sehe nicht so gut. Mich treibt es ein paar Schritte in den angrenzenden Wald, wo sich vor meinem geistigem Auge schon bald eine Bildidee aufbaut die mir gefällt, es gilt nur noch, Jule davon zu überzeugen. Die Idee findet Zuspruch, wir holen das Equipment herüber, ich stelle das Lichtstativ in den Wald, dann kann es losgehen. Da Jule nun mehr oder weniger „einfach“ so im Wald rumsteht, gilt es die Posen von Jule ansprechend heraus zu arbeiten, es gibt schließlich nix zum Anlehnen oder Festhalten, und Jule der Dramatik willens um einen Baum zu „wickeln“ kam nicht in Frage. Beide beurteilen wir die ersten Ergebnisse auf dem Display, was uns hilft zum gewünschten Foto zu kommen. Nach dem Fotografieren verlassen wir geschwind das Unterholz um weiteren Mückenstischen – und im schlimmsten Fall – Zeckenbissen vorzubeugen. Eine Bank lädt zum Verweilen ein, wir schauen auf denn See herunter und reden über Jules Geschichte und Musik, auch Anekdoten über das Entdecken von sich ins Fleisch geborten Zecken an echt doofen Körperstellen, sind auch ein Thema. ☺ Nach einem sehr coolem Nachmittag trennen sich unsere Wege wieder, aber das nächste Wiedersehen wird nicht all zu lange auf sich warten lassen.

Steckbrief

Jule (27) Insolvenzsachbearbeiterin

Fan, Musikerin, Biertrinkerin 🙂

Bei Jule spielt Musik schon immer eine tragende Rolle in ihrem Leben. Sehr früh erlernte sie ein – öhm – Tasteninstrument namens Akkordeon mit welchem sie im Spreewald hernach den einen oder anderen Thaler verdiente, in dem sie Touristen mit sorbischen Weisen bespielte. Das kennzeichnet freilich nun eben nicht den Einstieg in die Metal Szene, dafür gab es andere Reizindikatoren. Zunächst wäre da Jules Papa, welcher sich gern Black Sabbath und Led Zeppelin reinpfiff, und die kleine aber feine Punkszene in ihrer Heimatstadt. Mit 14 sah sich Jule also inmitten dieser Szene, rannte entsprechend mit reichlich abgefuckten Klamotten durch die Gegend und schreckte den geneigten Normalbürger. Es gab da aber auch eine Metal Band im Städchen, und nachdem sie bei den Jungs so abhing und bemerkte, dass die einen zweiten Gitarristen suchen, lernte Jule also Gitarre und brachte sich selbst auf diesem Posten ein. Heute hört Jule alles gern, was auch catchy Melodien hat, z.B. Death Metal der Schweden Amon Amarth aber auch viel klassische Musik von Schostakowitsch oder Couperin

spielte Gitarre bei Styroper (später Iron Blad)

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