Gesichter einer Szene No. 63
Etwas über zwei Wochen nach dem Neiße Metal Meeting trudle ich zum Abend hin wieder im Comet in Guben ein. Grund ist die Feier zum 50. Geburtstag eines Freundes. Die Gäste sind bunt gemischt und verteilen sich naturgemäß über alle Altersgruppen aus Eltern und Verwandten, sowie Freunden des Jubilars.
Einige Tage vorher hatte ich bereits mit Robert Kontakt aufgenommen, da mich das Geburtstagskind fragte, ob ich eine Band organisieren könne, um die Feier musikalisch mit Livemusik abrunden zu können.
Robert und seine Bandkollegen von Iron Blade hatten Zeit und so überlegte ich, ob ich bei der Gelegenheit nicht auch gleich meine Fühler für „Gesichter eine Szene“ weiter in Richtung Spreewald ausstrecken könnte, wo die Band zu Hause ist.
Nachdem ich einige Freund begrüßt habe und mir ein Bier organisierte, richte ich meine Schritte in Richtung Bühne, wo Band und Hangerounds zu Gange waren, letzte Hand an das Set zu legen.
Ich machte auch hier die Begrüßungsrunde und ich verabredete mich mit Robert, die Fotos in einer Stunde in Angriff zu nehmen.
Das Ambiente der spielfertig aufgebauten Instrumente und Verstärker gefiel uns so gut, dass wir nicht weiter darüber nachdenken mussten, ob wir vielleicht woanders die Fotos machen sollten, also los ging es.
Eigenartig, die dann folgende Fotosession war nun schon die vierte hintereinander, welche in nahezu Dunkelheit stattfand, mit der Zeit gewöhnt man sich daran, bei Aufbau des Blitzstatives darauf zu achten, nicht irgendwo drüberzufallen 😉
Ich beginne – sicher auch etwas ungläubig beobachtet von einigen Gästen – zu fotografieren und nach einer viertel Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Die Band wird einige „Runden“ Livemusik spielen, wir verabreden uns in der ersten Pause dazwischen, ein kleines Interview zu halten.
Das machen wir auch so, und gehen dazu mit einem Pils in der Hand in die recht milde Nacht hinaus, um relativ ungestört eine ganze Weile über Roberts Geschichte und Erlebnisse in Metal Szene zu quatschen.
Fazit: Das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, hat im Hinblick auf das Fortführen der Serie wieder hervorragend geklappt.
Steckbrief:
Robert (31) Baumaschinen Schlosser
Fan, Musiker
Als Robert mal wieder die Töpfe seiner Mutter malträtiert um seinem Drang nach Rhythmus zu stillen, bemerkt ein Nachbar, dass da durchaus mehr dahinter stecken könnte. Er bietet dem Knirps sein Keyboard an, auf welchem Robert recht schnell lernt, Melodien aus Werbespots nachzupielen, was letztlich dazu führt, den siebenjährigen in die Obhut einer privaten Musikschule zu geben.
In jener Schule bläst er fortan das Horn, und auch wenn ihm das Notenlesen nicht liegen mag, so schult er damit seine musikalischen Skils durch das spielen von…öhm, Jagdliedern.
In der früh pubertären Phase, mit 12 oder 13 Jahren, folgt er einem Kumpel in den Proberaum dessen musizierenden Vaters, die dort verfügbare Akustik Gitarre, zieht ihn sofort magisch an und es dauert nicht lange, bis er darauf erste seichte Rocksongs nachspielt.
Natürlich sitzt auch Robert, wie jeder anständige Heranwachsende gelegentlich vor dem Fernseher. Damals gab es noch echtes Musikfernsehen auf VIVA und dort wurde dem staunendem Robert erstmals Slayers „Seasons in The Abyss“ präsentiert.
Ab hier wird ihm klar, das ist die Musik, die er auch spielen muss, sein Erspartes geht in den Kauf der ersten E-Gitarre , welche Robert fort an Tag für Tag bespielt.
Seine ersten Bandaktivitäten werden dem dreimonatigem Über der „Reign in Blood“ nicht ganz gerecht, selbst dann nicht, als es schon Punkmusik war.
Dennoch ergaben sich so neue Bekanntschaften und damit neue Wege, die ihn in seine erste Metalband führten. Immer noch nicht ganz zufrieden, galt es aber Mitstreiter zu finden, die es richtig ernst meinen , woraus sich letztlich Iron Blade rekrutierten.
Ist Gitarrist und Sänger bei Iron Blade
spielte bei Styroper
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