Gesichter einer Szene No. 93

Juliette de Sade (35)
Schulleiterin/Sonderpädagogin


Obwohl Musik in ihrem Elternhaus einen hohen Stellenwert hatte, spielte die härtere Gangart nur eine untergeordnete Rolle. Einen gewissen Input erhielt Juliette jedoch durch ihren Onkel, der sie mit The Clash oder den punkig/anarchischen Sex Pistols zu begeistern wusste.
Popmusik gab es für das heranwachsende Mädchen natürlich auch, und so folgten erste Konzertbesuche mit gerade mal acht Jahren bei Aaron Carter oder auch Christina Aguilera. Singen hat Juliette schon immer Spaß gemacht und so war es nur folgerichtig, dass sie Gesangsunterricht nahm, der schließlich zu einer Ausbildung im Bereich Jazz-/Rock-/Popgesang führte.

Eine Ausbildung, die ihr schnell Türen öffnete, um ihr Können in Metalbands unter Beweis zu stellen. Den Anfang machte hier die Band Biberchor aus Finsterwalde, in der Juliette mit 15 Jahren begann, die Punk’Roll-Band mit ihrer Stimm zu unterstützen.
Es entstanden immer mehr Kontakte in die Metalszene, sei es durch den Besuch des “Fuck The Commerce”, den Umzug nach Halle oder das Auslandssemester in Stockholm mit damals 20 Jahren. Ihre musikalischen Vorlieben änderten sich eigentlich ständig. Von Death und Grind, die auch heute noch ihre Lieblingsgenres sind, ging es zeitweise zu Pagan und auch vor Black Metal machte sie nicht halt.
Für Juliette sind Sängerinnen wie Angela Gossow, Britta Görtz oder Otep Shamaya Vorbilder und es ist ihr wichtig, auch hier in der Underground-Szene als Sängerin einen Gegenpol zur doch starken Präsenz der Sänger im Metal zu setzen, für mehr Vielfalt und letztlich auch Zusammenhalt:
„Irgendwann wollte ich aber die Musik singen, die ich auch höre, zumal Frauen im Metal völlig unterrepräsentiert sind.“


Juliette ist Sängerin von Morbus Dominus.
Frühere Bands: u.a: Biberchor, Retarded Noise Squad

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