Proberaum Shooting bei Tormentor

 

Wie kam es eigentlich dazu? Nun, es war Samstag gegen 6:00 Uhr als ich wach wurde, aus einem Grund, den ich so nicht erklären konnte, wollte mir das Weiterschlafen nicht recht gelingen und ich grübelte was ich an diesem Tag so machen könnte. Ich wollte auf jeden Fall irgendwas fotografieren, am liebsten Menschen, so kam mir der Gedanke an die anstehende Probe der Thrash Metal Band Tormentor. Ich wußte, dass sie sich für diesen Tag in Cottbus in ihrem Proberaum verabredet hatten, das wäre doch was…So nahm ich am Vormittag Kontakt mit den Jungs auf, die Band erteilte mir eine Zusage und ich fuhr entspannt mit dem Auto samt meiner Ausrüstung nach Cottbus.

Ich fotografiere häufig in Proberäumen, da ich selbst in einer Band als Sänger verhaftet bin und auch, weil sich sowas immer mal ergibt, wenn man Teil der Szene ist. In unserem Proberaum in Berlin ist wenig Platz, ich habe dann meist auf dem Regal einen Blitz stehen den ich über Funk auslöse und fotografiere immer mal wieder, wenn es die Situation zulässt. Wir sind immer ganz zufrieden mit den Aufnahmen, aber es ist eben eine Sache, die nebenbei stattfindet, schließlich sind wir zum Mucke machen da. An diesem Sonnabend wollte ich das mal etwas professioneller machen. Ich kenne die Tormentor Jungs schon seit sich die Band 2006 formierte und dokumentiere ihre Entwicklung seit den zaghaften Anfängen, nun sind die Bengels schon junge Männer mit Bärten 🙂 Ziel war es, authentische Fotos einer Bandprobe zu bekommen, nix gestelltes, am Besten so, als wäre ich gar nicht dabei.

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Nach der herzlichen Begrüßung ging ich, ähnlich wie die Musiker daran, mein Equipment aufzubauen. Ich entschied mit für zwei Blitze auf Stativen mit Funkauslösern. Ein Blitz bestückte ich hinter einer Beauty Dish, dieser kam rechts etwas vor das Schlagzeug in etwa 2 Meter Höhe. Der zweite Blitz kam direkt vor der Hi-Hat des Schlagzeugs in Kopfhöhe des sitzenden Drummers in Position, zusätzlich wurde der Blitz mit einer Wabe versehen, welche dafür sorgen sollte, dass das Licht dieses Blitzes sehr begrenzt auf einen Punkt ausleuchten soll, in diesem Fall auf den Schlagwerker. Den andere Blitz hatte ich nicht komplett arretiert, damit ich ihn auf dem Stativ im Falle etwas drehen konnte um ihn auf einen der anderen drei Musiker direkt ausrichten zu können.
Die Blitze wurden von mir manuell eingerichtet, weil die Lichtsituation im Raum sich ja nicht ändern würde. Als Grundlage diente ein Probeshoot der Lichtsituation, wobei ich die Kamera ebenfalls im manuellem Modus letztlich auf bis zu zwei Blenden unterbelichtend einstellte um das Umgebungslicht etwas heraus zu nehmen, was mir ermöglichte, die Blitze ganz gezielt einzusetzen. Los geht’s!

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Da es sich nicht um ein Shooting im Sinne von gestellten Posen handelt, geschweige denn die Möglichkeit bestand die Musiker in irgendeiner Weise zu agitieren muss man eben viel probieren.
Schön war, dass der Raum viel Platz bot, dennoch war es nicht immer einfach eine perfekte Position zu finden, was vor allem hinter dem Schlagzeug aufgrund von allem möglichen Geraffel schwierig war – Thomas!!! ;-)… Ich fotografierte mit zwei Kamera-Bodys, die D300 war mit dem 50mm 1.8 ausgestattet, die D300s mit einem 18-35 1.8, was einen unbeschwerten Wechsel zwischen weitwinkligen Fotos und Einzelporträts sowie Closeups ermöglichte. Das man in einigen Fotos auch den hohen Blitz sehen kann, finde ich ich in einem Raum, in dem es von Stativen nur so wimmelt nicht so dramatisch, aber ich konnte ja nicht ständig den Blitz samt Stative umräumen (ok, ich hätte ihn ja auch mal deaktivieren können…hach). Weiterhin geben die Herren auch während einer normalen Bandprobe dermaßen Gas, dass man aufpassen muss, sich nicht über den Haufen zu rennen, dabei viel dann natürlich doch noch ein Bier um (ok,ok, das war meine Schuld, aber ich…)

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Nach eineinhalb Stunden, in denen ich mich ohrstöpselgeschützt dem heftigen Thrash Metal Geballer (gern) aussetzte, machte die Combo sich an eine Pause und wir nutzten die Gelegenheit noch für ein Gruppenfoto. Ich hatte mich schon vorher etwas umgesehen und nach einer Stelle gesucht, die sich dafür gut machen würde, was nicht ganz einfach war, entschied mich dann unmittelbar für den Flur samt analogem Monitor, welcher dort sein tristes Dasein fristete. Für das Bandfoto, kam ein Blitze hoch-frontal genau mittig vor die Band und ein zweiter liegt auf dem Boden hinter der Band, der sollte mir fetzige Schatten nach vorn werfen, was gut gelang. Bei der Bearbeitung der Fotos setzte ich auf ein paar S/W Umsetzungen, die farbigen versah ich mit einem leichten Grün/Gelb Touch und etwas Entsättigung, was ich ziemlich passend fand.

Tormentor_Probe_47

Alles in Allem war es eine coole Session bei Tormentor, es gab ein paar Probleme zu umschiffen, nicht alles gelang sofort, aber die Ergebnisse sprechen glaube ich für sich…  In diesem Sinne Thrash ‚Em All!!!

 

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