Als ich Jule Ende 2015 mal wieder traf, war das Projekt „Gesichter einer Szene“ noch ganz jung. Dennoch nahm ich die Gelegenheit war, Jule davon zu erzählen, und sie sogleich einzuladen dabei zu sein. Nun, Jules Euphorie hielt sich etwas in Grenzen. Nicht wegen des Fotoprojektes an sich, sondern eher über meine Idee, sie dafür zu fotografieren. Ist eben nicht so ihr Ding, meinte sie.
Die Terminfindung innerhalb des blau-weißen Netzwerkes für ein passendes Wochenende zog sich schon eine Weile hin, als Maik unvermittelt schrieb: „Na oder morgen…!?“ Och nöö, weinte ich bei dem Gedanken: nach der Kloppe nach hause zu fahren, zu Duschen, Kaffee zu trinken, Abendbrot zu essen, den Foto-Kram zu schnappen, um gleich wieder auf die Piste und 25km weiter bis nach Eisenhüttenstadt zu fahren. In Anbetracht, der nächsten häufig schon verplanten Sonnabende, sagte ich kurzerhand zu. Meine Leidensfähigkeit ist in den letzten Monaten, seit ich die Serie vorantreibe, deutlich gestiegen, wer hätte das gedacht 🙂
Jeannine wollte am Meer fotografiert werden. Nun, dieses würde mich in logistische Nöte bringen, wäre sie nicht meine Frau und würden wir nicht irgendwann im Sommer an die polnische Ostsee fahren. Ende August war es dann soweit und der Plan, auch wie das Foto aussehen soll, konnte umgesetzt werden. Da hocken wir nun das erste Mal seit einem Jahr mit einem kühlen Pils auf der Decke am Strand und hören den Wellen zu, das Licht ist schön weich und tönt warm und gelb, die Sonne möchte langsam untergehen. Ich ordne meine Gedanken und nach einer Weile, beurteile ich das Vorhaben meinen Mitstreitern: „Tja, also bei dem Wellengang, wird das nichts, die ziehenden Wolken wären schon cool. Wir müssen einen Tag abwarten, an dem das Meer relativ ruhig ist.”
Ich kenne Ulf nun schon sehr lange und als ich seinen Namen auf meine Liste mit Leuten schrieb, die ich gern für meine Serie dabei haben mochte, war sofort klar, wie das Foto aussehen würde. Nämlich so, wie das über dem Artikel. 🙂 Ich könnte nicht mal sagen warum, mir schien es die passendste Art ihn zu fotografieren, und wer ihn näher kennt, stimmt mir vielleicht zu.