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Gesichter einer Szene No. 52

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Auf Skadi wurde ich aufmerksam, weil sie eine Spendenaktion für die Frostfeuernächte ins Leben gerufen hatte – die Veranstaltung erreichte leider nicht den erwarteten Zuschauerfluss – an der auch ich mich berufen fühlte, einen Obolus in den Hut zu werfen. Ich fand die Idee und den Support spitze und nahm zu Skadi Kontakt auf.
Das mit dem Termin ging dann eigentlich ganz schnell und da ich im Februar mit meiner Frau die Familie meins Schlagzeugers in Berlin besuchen wollte, galt es das Angenehme mit dem Angenehmen zu verbinden. Einzig die Location gab ich dieses Mal gewissermaßen vor, denn ich wollte mich so wenig wie möglich vom Wohnort meines Freundes entfernen, bzw. keine Berlin-Rundfahrt unternehmen. Es sollte auch zeitlich ein straffes Shooting werden, schließlich wollte ich mit meiner Frau pünktlich zum Mittagstisch erscheinen.
Naja, hat nicht ganz so geklappt, aber der Reihe nach.
Anfangs rollen wir noch ganz gut an diesem Sonnabend Mittag in Berlin ein, weiter nördlich Richtung Spandau staute es sich dann, was uns etwa 20 Minuten Zeit kostete. Das war aber okay, wir hatten einen Puffer und erreichten die vereinbarte Eisenbahnbrücke, welche sich über den Rohrdamm schwingt, im vereinbarten Zeitfenster. Ich kenne die Brücke, weil wir sie seinerzeit auf dem Weg zum SCRAM Proberaum passierten, um die U-Bahn zu erreichen. Sie ist recht groß und hält das Licht von oben ab, perfekt für meine Zwecke.
Skadi kommt mit ihrem Nachwuchs und ihrem Freund Hendrik, welcher auch zu meinen Freunden zählt – dass die beiden ein Paar sind, erfuhr ich tatsächlich erst ein paar Tage zuvor, verrückt 😉
Etwas warten müssen wir noch.
Ich nutze die Zeit mir einen passenden Ort unter der Brücke und eine gescheite Perspektive auszugucken, etwas später trudeln die drei ein.
Wir begrüßen uns herzlich, kommen aber recht zügig zur Sache, denn mich düngt, die Kartoffeln stehen bereits auf dem Herd. Wer Gustl kennt, weiß, dass er ein vorzüglicher Koch ist, den man nicht warten lassen möchte – naja, und Hunger haben wir auch mitgebracht 😉
Während ich mein Licht aufbaue, plaudern wir auch schon über Skadis Werdegang, die Frostfeuernächte und ihre Aktivitäten in der Metal Szene, Hendriks Augenmerk gilt dem Kind, sodass Skadi sich auf mich konzentrieren kann. Als ich mit dem aufgebautem Licht glücklich bin, legen wir los. Da Skadi auch sonst gern vor einer Kamera steht, nimmt sie ohne, dass ich großartig was sagen muss Haltung ein und ich beginne zu fotografieren, bis…
Ja, bis meine D500 einfriert! What the hell! Sowas habe ich ja noch nie erlebt! Das Gerät zeigt im Schulterdisplay „Err“ und auch das entfernen des Akku, oder Objektives ändert nix daran. Scheiße!
Ich habe diese Kamera jetzt vielleicht zwei Monate, bin hochzufrieden und jetzt holt mich der Alptraum aller Fotografen ein…
Gut, wozu habe ich ein Backup mit. Und so kommt die altehrwürdige D300 wieder zum Einsatz, man glaubt ja nicht, wie schnell man sich an den sehr großen optischen Sucher oder das extrem hochauflösende Display der D500 gewöhnt, bei der Bildkontrolle meine ich fast nichts vernünftig beurteilen zu können. Das ist natürlich alles Quatsch, ich kenne die D300 sehr, sehr gut, es kann eigentlich nichts schief gehen. Es ging auch nichts schief und die D500 habe ich später mit etwas Ruhe wieder zum Laufen bekommen.
Unsere Wege trennen sich wieder, es war schon ein wirklich kurzes Shooting, aber ich meine, der Spaß war dennoch auf beiden Seiten.
Nun aber hurtig.
Die Parkplatzsuche verschlingt noch etwas Zeit, dann jedoch sitzen wir mit unseren Freunden zu Tisch, das erste Bier macht zisch, die erste Scheibe rotiert auf dem Plattenteller, und es wird ein sehr cooler Abend folgen…

Gesichter einer Szene No. 51

Den ersten Kontakt mit Steven hatte ich über Facebook, er kommentierte da und dort gern mal Fotos von mir, häufig auch jene, die zu dieser Serie hier gehören. Irgendwann bedankte ich mich mal direkt für das Feedback und fragte, ob er nicht auch vor meiner Kamera stehen würde wollen.
Steven war nicht abgeneigt und wie so oft waren da Fragen, wie, bei welcher Gelegenheit, und wo wir ein Treffen arrangieren könnten. Wie sich herausstellte, würden wir beide Gäste auf den Frostfeuernächten sein, was uns dazu anhielt, uns dort zu treffen, um eine Runde zu quatschen, ein Bier zu trinken und dann zu gucken, was wird.

Teil 2 – die Frostfeuernächte 2017 im Rückblick

Hier geht es zu Teil 1

Als ich Sonnabend kurz vor neun meinem Wecker zuvorkomme – welcher mich dazu animieren möchte, wie jede Woche mit dem Fahrrad zum Bäcker zu orgeln – ist Eines schon mal beruhigend: Ich weiß, wo ich bin 😉 Ihr kennt das; du machst irgendwo Party, pennst da, wachst anderntags auf und starrst entgeistert gegen eine dir unbekannte Zimmerdecke! Diesmal nicht, alles cool, Tag zwei der „Frostis“ beginnt seinen Lauf zu nehmen.

Die Frostfeuernächte 2017 – ein Rückblick in Worten und Bildern

Teil Eins: Freitag
Und so rollen wir. Meine Frau Jeannine und ich, Richtung Nordwesten, die Sonne im Blick. Das Wechselspiel mit den Sonnenbrillen beherrschen wir schon recht gut: Bei Feldern auf, in Wäldern ab. Training für den Sommer. Unser Ziel sind die Frostfeuernächte südlich von Königs Wusterhausen. Im Kofferraum: Fotokram, …paar Klamotten, Kulturbeutel und Sicherheitsbier in Form einiger Lech Büchsen.
Es wird unser erster Besuch des nun zum dritten Mal stattfindenden Festivals im Süden von Berlin sein, der Name ist in diesem Jahr Programm, es sind Temperaturen um die -5 bis -6°C und das ist gut so. Im letzten Jahr, so hörten wir, kletterten die Temperaturen bereits ins Frühlingshafte. Natürlich lieben auch wir den Frühling, aber in diesem Fall wollen wir es lieber knackig kalt.
Während der Fahrt gucke ich immer mal nach einer schönen Stelle für ein stimmungsvolles Foto, so mit untergehender Sonne, doch verwerfe ich Stelle um Stelle, teile mich dahingehend meiner Frau mit, denn sie soll auch auf dem Foto sein – kurz nachdem ich mein Unterfangen unterbreitet habe, verschwindet die Sonne hinter einem Wolkenband…das war’s damit.
Die letzte Kreuzung: vielleicht die letzte Möglichkeit noch irgendein Foto im Sinne der Anreise zu machen, keine Sonne, nix was mir würdig erscheint,bis auf…
Dieser völlig zugefrorene Waldweg hier, das wäre was. Was ich jetzt mache, passiert mit abgeschaltetem Gehirn, ich will eben ein Foto! So steure ich den Wagen von der Straße herunter in den abschüssigen spiegelglatten Weg, so zu rollen iss ja kein Problem, ich muss aber A: da „unten“ irgendwo wenden, und B: die leichte Anhöhe zurück zur Bundesstraße schaffen. Mir ist ganz heiß mit einmal. Das Wendemanöver setzt schon gut Adrenalin frei… ganz sachte, nur nicht hängenbleiben. Jeannine sagte bereits, dass sie NICHT schieben wird! Es klappt, wir steigen aus, Jeannine macht sich ne Fluppe an und ich fotografiere (das Ergebnis wird später das Foto über diesem Blogeintrag sein)  .
Zurück: mit Schwung die Anhöhe passieren und sogleich in die Eisen weil ich ja den Verkehr zu beachten habe. Zumindest unter den Antriebsrädern ist jetzt teilweise Grip, die Bahn ist frei und mit durchdrehenden Reifen ziehe ich über die Straße. Fuck! Jetzt könnte ich ein Bier vertragen!
Das soll nicht mehr lange auf sich warten lassen. Noch zwei Kilometer und wir erreichen das Festivalgelände, welches den Anschein erweckt, vielleicht mal ein DDR Ferienlager gewesen zu sein.
Ein recht großes, wie uns scheint, gelegen im Wald, der versucht uns am Blick auf den See zu hindern. Am Rande des schmalen Asphaltbandes steht nun ein Camper – vor ihm Langhaarige Mädels und bärtige Typen in schwarzen Klamotten – wir sind demnach richtig.
Wir stehen quasi am Check-In, Eintrittskarte zeigen, Liste unterschreiben, Bändchen entgegennehmen, dazu den Lageplan und den Zimmerschlüssel. Wir hoffen für die Jungs und Mädels am Einlass, der Heizlüfter macht nicht schlapp und der Glühwein möge nicht versiegen. Okay, Lage peilen, „Steinhaus“ ansteuern, Geraffel raffen und das erste Stockwerk entern. Wir suchen und finden unser Zimmer. Es zeigt sich uns spartanisch: Betten, Hocker, kleiner Tisch und ein Schrank, fertig ist die Laube im 90er Jahre Charme. Und wisst ihr was? Genau so braucht es das – das ist unser Schlaflager, hier sind wir, wenn an den beiden Festivaltagen die letzten Noten gespielt sind, hier fällst du um und tankst Energie. Oder eben ein Lech, welches wir nun öffnen – Skål!
Zu jedem Zimmer gehört im Übrigen auch ein Bad über dem Flur, die Türen sind von innen verschließbar, nicht jedoch von Außen, was in mir Gedankengänge freisetzt, jemand könnte die Türen verwechseln und in „unser“ Bad kotzen…meine Sorge blieb jedoch unbegründet 😉