Gesichter einer Szene No. 86

Nach zwei Jahren ohne einen Funken „In Flammen Open Air“ versammelten sich im Sommer 2022 wieder Metalheads aller Couleur auf dem „Entenfang“ Gelände in Torgau, um gemeinsam der Musik und dem Feiern anheimzufallen. Die alten Gewohnheiten – wenn man es so nennen möchte, lassen sich eben doch nicht so einfach abschütteln – und das ist gut so.

Am Donnerstag, dem ersten Tag des Festivals ist das Wetter recht unbeständig, was allerdings kaum jemanden abhält, sich vor der Bühne im Regen bei einem Bier die ersten Bands anzusehen. Gegen Abend wird es freundlicher und als ich mit meiner J. gegen 21 Uhr zur Bühne schlendere, um Dool zu sehen, spricht uns ein bärtiger Musikfan an, um in Erfahrung zu bringen, ob ich vielleicht der „Popper-Fotografie“ Typ wäre. Das konnte ich freilich nur mit „ja“ beantworten, und Stephan – so sein Name – lobte meine Fotoprojekte, dabei vor allem „Gesichter einer Szene“. Ich fühlte mich verlegen geehrt, fasse mich aber recht schnell und frage unvermittelt, ob meine neue Bekanntschaft nicht auch Lust hätte, Teil eben dieser Serie zu sein.

Gesichter einer Szene No. 85

Fast immer verläuft das Prozedere hinter „Gesichter einer Szene“ in der Reihenfolge: kenne ich/frage ich, oder kenne ich nicht/fragt mich – dann Terminabsprache und dann hoffentlich Fototermin mit anschließendem kleinem Interview der Protagonisten.

Diesmal war es ganz anders, ungeplant, unkonventionell und zweigeteilt. Der Reihe nach.

Tears For Fears – The Tipping Point – ein Fan Review

Nachdem ich also im Jahr 2019 zum ersten Mal die Möglichkeit hatte, Tears For Fears -‚meine Band‘ – live zu erleben, fehlte zum Glück eines Fans nur noch ein neues Album. Und darüber wurde in den letzten Jahren viel spekuliert und geschrieben – auch von den Protagonisten selbst gab es immer wieder Hinweise darauf. Warum es am Ende gut 17 Jahre dauern musste? Auch dazu gab es Hinweise und Aussagen von Roland Orzabal und Curt Smith, einige davon waren eher schicksalhafter Natur, andere betrafen die Vorstellungen des damaligen Managements, denen die zwei nicht folgen mochten – so richtig in die Gänge kam das Duo scheinbar nicht. 

2020/21 verdichteten sich die Anzeichen, und im Herbst 2021 wurde endlich angekündigt, worauf so viele Fans der Briten gewartet haben: „The Tipping Point“. Das Album erschien dann am selben Tag, wie einst Songs From The Big Chair 1985 – nur eben 37 Jahre später.
Wie ist es denn nun? Wie hört sich Tears For Fears Musik fast zwei Dekaden nach Everybody Loves A Happy Ending denn inzwischen an? Als das Vinyl am Tag der Veröffentlichung zu seinen ersten Runden auf dem Dreher ansetzte, kenne ich immerhin vier der zehn Songs der Platte, dennoch ist meine Aufregung groß – hier also meine Sicht auf die neuen Songs von Tears For Fears.

Im Interview: ANTI – zum aktuellem Album

Zu Beginn des neuen Jahres kam durch meinen Freund Evil von Antimensch die Frage auf, ob ich Bock auf die in Bälde erscheinende neue ANTI Scheibe hätte. Ich werte solche Frage von ihm auch immer als Empfehlung und mit „Unattainable Soil“ spielte mir die Bandcamp-Page sogleich einen achtminütigen Song vor, der mich sehr neugierig machte – also sagte ich: „ich bin dabei“.
Nun ist es nichts Ungewöhnliches, dass wir zusammen Platten bestellen, und ich freue mich natürlich immer über jede Scheibe, wenn sie im Musikzimmer erstmals aufgelegt wird. Dennoch hat es immer einen besonderen Reiz, wenn es um Bands geht, die ich bis dato quasi nicht kannte.