Fotoreihe über Fans in der Heavy Metal Szene
Meine Freizeitaktivitäten an jenem Sonnabend als mir Zombie für meine Serie zur geneigten Verfügung stand, waren recht vielschichtig. Ersteinmal war ich so eine Art Fahrer für den Gitarristen von Tormentor, welcher heute zum Aufnehmen seiner Gitarrenspuren für das neue Album in der Stadt weilte. Da er dazu auch mein Sohn ist bot es sich halt an. Ich hatte natürlich im Studio fotografische Aufgaben dokumentarischer Art, bediente bei Abwesenheit des Produzenten „Evil“ aber auch schon mal mit geschickten Shortcuts die Aufnahmesoftware, weshalb sich meine Ankunft bei Zombie um eine halbe Stunde verspätete. Positiv: das Wohnhaus, verfügt über einen Fahrstuhl, so dass ich mal nicht schnappatmig mit meinem Geraffel oben ankomme.
Ich habe mir diesen Sonnabend einiges vorgenommen. Gegen 11 Uhr steuere ich mein Auto Richtung Straupitz ins Ländliche, der erste Anlaufpunkt für meine heutigen fotografischen Aktivitäten. Hier warten allerdings nicht schlapp fünfzig neue „Gesichter einer Szene“ sondern eine öhm…Karnevalsgesellschaft auf mich. Ohne näher auf das Shooting einzugehen…es war Hardcore – und leider nicht im musikalischem Sinne – galt es doch in kurzer Zeit alle 25 Paare und ein Gruppenfoto in eineinhalb Stunden abzureißen…puhhh. Das war die Pflicht, bringt auch was ein – jetzt sollte die Kür folgen. Wer mich kennt, weiß, dass ich mit Karneval absolut nix am Hut habe, weshalb ich mir als kleinen Höhepunkt dieses letzten Sonnabends im Januar ein Shooting für meine Serie organisiert habe.
Teil vier meiner Reihe. Es lässt sich gut an. Auch mit Reno bin ich schon sehr lange befreundet, wir haben wirklich viele coole Sachen erlebt, zwar sehen wir uns nicht mehr so oft, wie Ende der 80er oder in den 90ern, aber Reno war sofort auf der imaginären Liste meiner Wunschkandidaten. Vor einer Woche habe ich ihm also gesteckt, was für ein Projekt das ist, und er war sofort Feuer und Flamme, so dass wir uns eine Woche später bei ihm verabreden. Ich verpeile natürlich erst mal den Wohnblock – war doch schon länger nicht mehr da – muss ihn anrufen „…welcher Block, welche Nummer…ahh…ähh…ok, alles klar. Natürlich war es immer noch nicht klar, bepackt mit zwei Stativen und dem Fotokoffer klappere ich jetzt die Hauseingänge nach dem Namen ab…bis es an einem Küchenfenster klopft. Danke.
Man könnte Teil drei meiner Portrait Serie auch als Ursprung des Ganzen betrachten. Ich kenne Evil schon sehr lange und auf einer der zahlreichen Vinyl-Abende, die er in den vergangenen Jahren veranstaltete und auf denen ich zu Gast war, kam uns die Idee, Ihn und seine Platten irgendwie in Szene setzen zu müssen. Die Zeit zog ins Land, was ich heute auch ganz gut finde, da ich mich erst jetzt in der Lage fühle, meinem Anspruch und dem der Porträtierten gerecht werden zu können. Das letzte Jahr war in Sachen fotografischer Fortschritt zu bedeutend für mich. Zwei Tage ist das neue Jahr erst alt als ich einen Nachricht von Evil erhielt „…könnten wir das heute machen?“. Ich habe gekämpft um einen Termin, wirklich, nur dumm dass mich diese recht kurzfristige Einladung just an jenem Tag erwischte, als ich tatsächlich – nun ja – noch etwas mit den Spätfolgen der Silvester…oder auch Neujahrsnacht