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Gesichter einer Szene No.26

Als ich Rainer vor ein paar Wochen auf dem Gahlen Moscht traf, grübelten wir – da er schon seit einer Weile nicht mehr in Cottbus wohnt – wo wir ihn am besten fotografieren könnten. In leicht bierschwangerer Stimmung hatten wir uns dann zu der Idee verstiegen, das Ganze doch im Zuge des Testament Gigs im Gladhouse Cottbus eben genau dort abzuhalten. Vor dem Konzert quasi. Ich fand die Idee super – um sie zu verwirklichen, galt es ein paar Dinge zu klären. Zum Beispiel, ob ich dort auch als Konzertfotograf im Spiel sein werde.

SCRAM – Der letzte Gig Teil 2

Das Konzert

hier geht’s zu Teil 1

Natürlich sind Scram absolut pünktlich vor Ort, in der Beziehung müssen wir der Liebling aller Konzertveranstalter gewesen sein, dass wir dafür auch immer zeitig nach Bier gefragt haben, mochte einigen nicht so geschmeckt haben 😉 Raus mit dem Kram, rein in die Parklücke…so eine zu finden war, mein Fußmarsch kam mir ewig vor. Gustl nutzt die leicht abschüssige breite Toreinfahrt um mit seinem geilo Flight Case Fahrt aufzunehmen…bis ihm die Fuhre unheimlich wird 😉 Im Slaughterhouse sind die Techniker des Clubs und Felix – Gene’s Sohn, Mastermind von Rotten & Poor Promotion und Veranstalter in Personalunion – bereits am Schrauben, an der Bühne und am Licht. Felix hat für das zweite ROTTEN AND POOR STAGE KILL neben uns die Bands Xicution und Antimensch gewinnen können, die Veranstaltung ist sein Baby. Mit allerlei dämlichen Witzen (ok, da war Hans noch nicht da!) und in leicht angespannter aber guter Laune bauen wir auf. Xicution, die erste Band auf dem Billing sind auch schon vor Ort, wir werden als erste den Soundcheck machen, wie immer fällt der bei uns recht unspektakulär aus, schön kurz. Dazu muss man aber sagen, dass der Sound auf der Bühne schon recht ausgereift geklungen hat. Also ich hab mich gehört :-))) Jetzt wären Antimensch dran, welche jedoch noch nicht da sind, was bei Felix etwas Nervosität aufkommen lässt, aber noch liegt alles im zeitlichem Rahmen, Ruhe bewahren. Wir ziehen derweil in das Backstage um, einmal über den Hof, Treppe rauf, im Gepäck das Bier für die Bands! Das Backstage ist eine Mischung aus Küche und Büro, ziemlich geräumig mit einem großen ovalen Tisch, jetzt heißt es praktisch „nur noch“ warten. Ich merke, dass nun endlich Lampenfieber bei mir einsetzt, was sich daran äußert, dass ich wenige Lust verspüre mich zu unterhalten, vielleicht hilft ein Bier? Und wenn ja, wie lange? Ich kann mich ja nicht volllaufen lassen. Ok, dann hätte ich definitiv kein Lampenfieber, aber dem Gig würde das nicht gut bekommen, das wissen alle , weshalb es gilt, Maß zu halten. Die ersten Gäste treffen ein, darunter meine liebe Gattin und viele Freunde und Bekannte aus der fuck’n town, ich freue mich ehrlich und es fällt mir doch leichter mich in Konversation zu üben, ohne ständig an den Gig zu denken.

Konzertfotografie mit Blitz?

Heute geht es um Konzertfotografie mit Blitz

Wer Konzerte fotografiert, ob nun aus dem Publikum heraus mit Kompaktkamera oder Smartphone, oder aus dem Fotograben mit einer DSLR kennt ein großes Problem. Kein Licht und das auch noch rot! Bei Konzerten von Bands die schon größere Hallen bespielen kannst du eigentlich nur hoffen, dass es anständiges Licht gibt aber im Prinzip bist du den Gegebenheiten vor Ort hoffnungslos ausgesetzt. Gibt es bei größeren Konzerten schlechtes Licht, und du hast eine aktuelle DSLR mit echt fetter High-ISO Leistung bist du fein raus, schraube die ISO auf 12800 und ab geht’s. Wessen DSLR schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und Rauschen bis ISO 1600 gerade noch so durchgehen läßt, ISO 3200 aber schon unbrauchbar findet, dem hilft vielleicht noch ein lichtstarkes Objektiv mit Offenblende um f1.4 oder 1.8. Hast Du beides, um so besser, dann sind nur noch deine fotografischen Fähigkeiten gefragt 🙂 In kleinen Clubs sieht es erfahrungsgemäß ähnlich aus, auch hier liegen Glück und Pech was das Licht angeht dicht beisammen. Allerdings gibt es hier noch andere Auswege die in großen Hallen tabu sind. Blitzlicht! Ich kann die Konzerte, die ich mit auf der Kamera aufgesetzten Blitz fotografiert habe an einer Hand abzählen, die besten Fotos entstanden dabei noch, wenn ich gegen die Decke eines Clubs geblitzt habe (so sie in akzeptabler Reichweite gewesen ist). Den Blitz auf der Kamera in Richtung der Akteure, das geht gar nicht, dessen sollte sich jeder bewust sein. Erstens macht das richtig heftige Schlagschatten und zweitens wird das dem Musiker nicht gefallen. Richtig zufrieden war ich mit Blitz „on Cam“ nie und es war für eine kurze Zeit ein Ausweg, den ich gegangen bin. Heute kompensiere ich die gemäßigten High-ISO Leistungen meiner Nikon D300 und D300s in dem ich bei Klubkonzerten entfesselt blitze, wie ich das anstelle, darüber will ich hier berichten.

konzertfotografie mit blitz

23mm, 1-50 sek, f2.2 ISO 250

Ein paar Dinge die nicht technischer Natur sind vorab. Gut ist es den Klub zu kennen, vielleicht auch die Typen von der Technik, dann kannst du vorab klären was du vorhast, das klappt aber auch unmittelbar. Ich halte es so, dass ich entweder vor der Show die Band vor Ort befrage, ob sie etwas gegen Blitzlicht haben, oder ich schreibe die Bands vorher an. In beiden Fällen versuche ich den Musikern soweit verständlich zu erklären, wie sich das Blitzlicht auswirken wird und ich erwähne unbedingt, dass man während des Gigs davon keine Notiz nehmen wird. Das ist insofern wichtig, da man sonst mit seinem Unterfangen nicht auf Gegenliebe stoßen könnte. Um es vorweg zu nehmen, ich befrage die Musiker nach so einem „geblitzen“ Konzert immer, ob irgendwas gestört hat, die Antwort war bisher immer „nö“. Das liegt einerseits daran, dass die Mucker während des Konzertes echt bis unter die Schädeldecke mit Adrenalin „voll gepumpt“ sind und andererseits daran, wie die Blitze aufgestellt sind. Weshalb ich nun zu den technischen Aspekten komme.

Triptykon live in Berlin

Triptykon live in Berlin – ein Konzertbericht

Triptykon, eine Schweizer Band – hervorgegangen aus dem Split von Celtic Frost – um Mainman Tom G Warrior. Nach einer ersten Ep namens „Shatter“, welche zusammen mit einem unfassbar simplen aber genialem Video veröffentlicht wurde, folgen zwei Langspielplatten Bullshit, mein Sohn musste mich hier korrigieren, die „Shatter“ kam natürlich nach dem Debüt, aber weiter im Text…die in der Szene zu Recht große positive Resonanz fanden. Melana Chasmata – aus dem Jahr 2014 – erschien recht zeitig im Jahr und dennoch hat mich dieses Album so dermaßen umgehauen, dass ich unmittelbar nach Bekanntwerden der Tour mit At The Gates entsprechend Karten orderte, dass war irgendwann im Sommer? Die Zeit flog ins Land, das düstere Album der Schweizer begleitete und begeisterte mich immer wieder, je dunkler die Jahreszeiten wurden, desto passender wurde der lavasound artige, mit Eruptionen in Blast Orgien gespickte Black Metal und die Vorfreude auf den Gig wuchs stetig. Mit dem Metal Guardian Mag aus Brandenburg fand ich nicht zum ersten Mal einen Partner über den ich an einen Fotopass kam, was mir diesmal sehr wichtig war und ich bin jetzt noch froh darüber, dass es auch klappte, schließlich ist das keine Selbstverständlichkeit.