Nachdem wir im letztem Jahr, aus für mich recht wichtigen Gründen, den Frostfeuernächten fernblieben, lag meine reizende Frau zum Tag des Vorverkaufs am Rechner auf der Lauer, um die begehrten Tickets mit einem Zimmer der „Kategorie 1“ zu ergattern. Denn: den liebgewonnenen Komfort eines Zimmers mit Bad mochten wir nicht missen. Die Sache klappte und verbunden mit einem Line Up, welches erheblich unserem Geschmack traf, versprachen die Frostfeuernächte ein gelungener musikalischer Start für 2020 zu werden.
Recherche – Was man wissen könnte
Festivalsommer 2019, wir wollen das erste Mal zum – von Kennern nur liebevoll „Protzen“ genannten – “Protzen Open Air” in, tja, Protzen eben (Ja, Kinners, so schreibt man SEO konform 😉 ). Es geht also mal etwas mehr in Richtung Norden, wobei, der Online-Kartendienst weist schlappe dreißig Kilometer vom Berliner Hauptstadtring aus, da ist es sicher übertrieben gleich vom Norden zu sprechen. Von unserem Heimatort sind etwas über 220 Straßenkilometer zurückzulegen, was ich okay finde.
Tag zwei, Sonnabend:
Jeannine ist natürlich schon bei Zeiten fit (keine Ahnung, wie sie das immer macht) und trifft sich mit ihrer Schwester, um gemeinsam frühstücken zu gehen, ich halte davon noch nichts und drehe mich nochmal um.
Das geht ganz gut, bis gegen 10:30 die Tür auffliegt und plötzlich vier Menschen in dem winzigen Zimmer gackernd neben mir stehen, während Thomas, der Schlagzeuger von Tormentor, auf meiner Bettkante sitzt und mich mit lieblichen Worten versucht, zum Aufstehen zu überreden.
Ich scheuche die Rasselbande kurzerhand raus und stehe auf. Ihr Ziel haben sie also erreicht 😉
Die Mädels auf dem Rücksitz schnattern angeregt, die eine mehr, die andere weniger. Wir zwei Ehemänner gucken in die Natur, lauschen der Musik und reden wenn es nötig ist, während ich das Gefährt in der von mir gewohnten Ruhe Richtung Norden lenke.
Bald werden wir unser Ziel – die Frostfeuernächte am Hölzerner See, südlich von Königs Wusterhausen – erreichen, ich lasse die letzten „Frostis“ nochmal an mir vorüberziehen; Es sind schöne Erinnerungen.
Und doch, obschon die Veranstaltung letztes Jahr mit ihrer Atmosphäre und geilen Bands für alle Besucher ein Highlight war, stand es um die Fortführung zunächst weniger gut. Organisator Felix musste in sich gehen, das Konzept und vor allem die Finanzierung überdenken um schlussendlich zu verkünden: Mach‘n wa!