Ein altes Foto, welches hier bei mir irgendwo herum geistert, zeigt meinen heutigen Protagonisten mit einer Praktika Spiegelreflex Kamera im Schoß, daran Einstellungen vernehmend. Das war 1990. Maik wusste wohl, was er da tat, denn in unserem Telefonat – das Shooting besprechend – ließ er durchblicken, dass er schon ganz genaue Vorstellungen von „seinem“ Foto hatte. Das gefiel mir.
Also die pure Abenteuerlust war es nun nicht, die mich, nebst meiner lieben Frau, in das Erzgebirge verschlug. Nein, in erster Linie galt es den Umzug unseres Ältesten von Dresden nach Schwarzenberg im Erzgebirge zu stemmen. Sechs Stockwerke ohne Aufzug waren dafür in der Sachsenmetropole zu ertragen, dank unschätzbarer Hilfe eines Freundes aus Pirna hatten wir das auch recht bald erledigt. Völlig paralysiert konnten wir so mit ansehen, wie unser Helfer die Waschmaschine auf dem Rücken den Weg nach unten ALLEIN antrat! Respekt! Abfahrt, gen Westen, nach einer Stunde verkündet der Wegweiser die „Perle des Erzgebirges“. Von der Autobahn sind es jetzt noch 20 Minuten
Für das heutige Shooting mit Heiko gibt es keinen Plan und super Wetter. Wer die Serie etwas genauer verfolgt, weiß nun: denkbar ungünstige Voraussetzungen für ein Foto welches „Gesichter einer Szene“ eine Runde weiter bringen soll. Was tun? Vorab checke ich Maps nach Eisenbahntunneln in der Umgebung des Cottbusser Norden oder etwas von dem ich mir erhoffe, dass es das Sonnenlicht etwas abschirmen würde. Nix, jedenfalls nichts offensichtlich Geeignetes.
Gérard hat sich für sein Foto einen recht speziellen Ort ausgesucht, den selbst angelegten Steingarten seines Kumpels. Ich konnte mir darunter nun alles und nichts vorstellen, aber neugierig war ich auf alle Fälle. Zunächst treffen wir uns bei Gérard in der Wohnung und während er noch so ein Tässchen Kaffee schlürft, erzählen wir uns einen Schlag aus der Jugend, die ja bei uns durchaus viele Gemeinsamkeiten aufzuweisen hat. Berufsausbildung in der DDR, Diskothekenbesuche, der erste Kontakt mit Heavy Metal. Das, was bei mir Tears For Fears ausmachen, ist bei Gérard Billy Idol, und so gibt es unter großer Heiterkeit allerlei Anekdoten zu berichten.