Interview mit Schädel zu ihrem Album „Erosion des Willens“

Ist es eine Band, ein Musikprojekt? Was ist die Intention hinter Schädel? Schädel sind zwei Typen, die ich schon lange kenne, sie gehörten ab Mitte der 90er Jahre zum Kern einer sehr umtriebigen Musikergeneration, in meiner Heimatstadt Guben, die sich den damaligen Zeitgeist zunutze machten, um sich kreativ auszutoben. Dieser Zeitgeist bedeutete damals vor allem, keine Grenzen zu kennen, musikalisch wie auch in der Form der Darbietung auf der Bühne, bedeutete aber auch, sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu arrangieren.

English version here:

B.Lizzart und Smerth, so die Namen der Protagonisten sind längst nicht mehr in meiner Hood ansässig, aber wir sehen uns immer mal zu musikalischen Scharmützeln aller Art wieder. Nachdem ich Anfang des Sommers auf Bandcamp das neue Album „Erosion des Willens“ digital erworben hatte und mich die Musik des Duos ebenso gefangen nahm, wie schon die 2021er EP „Schwarz mein Meer“, wollte ich Schädel ein paar Antworten auf Fragen aus den knochigen Nasenlöchern ziehen. Wir trafen uns vor einiger Zeit also in meinem Musikzimmer zu Interview.

Zunächst möchte ich aber beschreiben, wie die neue Schädel meine musikalischen Synapsen getriggert hat:

Metallicas „72 Seasons“ – Nackenschläge im Stakkatotakt – ein Nerd Review

Ich bin seit 37 Jahren Metallica Fan – mit allen Höhen und Tiefen⁣. winking face Das erste Album, bei dem ich die Veröffentlichung mitbekommen habe, war „…And Justice For All“, aber eben nur mitbekommen, denn kaufen konnte ich es damals nicht. Mein wohl größtes Erlebnis mit dieser Band ist ein Konzert in Budapest 1988 – noch vor dem Fall der Mauer zwischen der BRD und der DDR, dem Staat, in dem ich lebte.

Irgendwann wurde mir klar, Metallica als Garant für wegweisende Alben, für Alben ohne Schwächen, das war eben nicht zu erwarten und es dauerte eine Weile, das zu akzeptieren. Heute bin ich viel entspannter und weiß, Bands, die das könnten, vor allem über Dekaden, die gibt es nicht. Dennoch bin ich immer noch aufgeregt, endlich eine neue Metallica auf den Dreher zu heben und so war es auch beim neusten Werk von Metallica: 72 Seasons. Meine Emotionen, vielleicht auch Wertung zu den neuen Songs, darum soll es in diesem Blogeintrag gehen. Diesmal möchte ich aber einen anderen Ansatz wählen – ich möchte es in Gesellschaft machen.

Der passendste Mensch dafür, den ich kenne, ist mein Sohn Max. Gitarrist/Frontmann bei TormentoR und Gitarrero bei Reckless Pile, sowie – und das prädestiniert ihn für dieses Review – Metallica-Fan seit Kindheitstagen. Sein erstes Konzert mit Metallica erlebte Max im Alter von fünf Jahren, somit ist er nun schon selbst über 25 Jahre Fan – allerdings auf einem Level, welches ich nie erreicht habe. 

Gesichter einer Szene No. 89

Chrissy lernte ich am Rande des Arroganz-Jubiläumskonzerts Ende Mai letzten Jahres im Muggefug kennen. Ich hatte Backstage eine kleine Blitzanlage aufgebaut, um Bandmitglieder und/oder Hangerounds abzulichten, um ein paar Erinnerungen festzuhalten – quasi Freundschaftsbilder winking face. Irgendwann kam auch Chrissy mit ihrem Freund dort vorbei und wie das so ist, quatscht man noch eine Runde, dabei zeigte sich Chrissy recht interessiert an dem, was ich so treibe, was letztlich in die Abmachung mündete, sich für „Gesichter einer Szene“ zu treffen.

Gesichter einer Szene No. 88

Nico kommt aus der Ecke Spreewald und daher sind wir uns auf Konzerten in der Umgebung da und dort schon über den Weg gelaufen. So auch an einem Samstag im Oktober in Lübbenau. Dort bestritt er mit seiner Band Velocyraptor einen Gig im Kulturhof und anschließend entspann sich bei einem Bier ein angenehmes Gespräch, was mit einer Verabredung zu „Gesichter einer Szene“ endete. 

Schon zwei Wochen später fügte es sich, dass Nico den Weg nach Guben fand und wir zur Tat schreiten konnten. Ich hatte mir im Vorfeld schon überlegt, wo wir fotografieren würden und lotste den jungen Mann an den Rand einer Gartensparte, welche in unmittelbarer Nähe zur Neiße lag und somit an der polnischen Grenze. Über den Fluss spannt sich eine alte außer Betrieb genommenen Eisenbahnbrücke, von der ich mir einen passenden Hintergrund erhofften.