Chrissy lernte ich am Rande des Arroganz-Jubiläumskonzerts Ende Mai letzten Jahres im Muggefug kennen. Ich hatte Backstage eine kleine Blitzanlage aufgebaut, um Bandmitglieder und/oder Hangerounds abzulichten, um ein paar Erinnerungen festzuhalten – quasi Freundschaftsbilder . Irgendwann kam auch Chrissy mit ihrem Freund dort vorbei und wie das so ist, quatscht man noch eine Runde, dabei zeigte sich Chrissy recht interessiert an dem, was ich so treibe, was letztlich in die Abmachung mündete, sich für „Gesichter einer Szene“ zu treffen.
Als ich „Gesichter einer Szene“ vor nunmehr sieben Jahren startet, waren einige Dinge naturgemäß nicht vorauszusehen. Mein erstes „Model“ und damit natürlich auch in gewisser Weise Versuchsobjekt war damals mein ältester Sohn Max, den ich in seiner kleinen Wohnung in Dresden fotografierte. Dass sein jüngerer Bruder Moritz einmal Teil des Projekts werden würde, daran war damals nicht zu denken – wie der Steckbrief hier gut veranschaulicht
Nach zwei Jahren ohne einen Funken „In Flammen Open Air“ versammelten sich im Sommer 2022 wieder Metalheads aller Couleur auf dem „Entenfang“ Gelände in Torgau, um gemeinsam der Musik und dem Feiern anheimzufallen. Die alten Gewohnheiten – wenn man es so nennen möchte, lassen sich eben doch nicht so einfach abschütteln – und das ist gut so.
Am Donnerstag, dem ersten Tag des Festivals ist das Wetter recht unbeständig, was allerdings kaum jemanden abhält, sich vor der Bühne im Regen bei einem Bier die ersten Bands anzusehen. Gegen Abend wird es freundlicher und als ich mit meiner J. gegen 21 Uhr zur Bühne schlendere, um Dool zu sehen, spricht uns ein bärtiger Musikfan an, um in Erfahrung zu bringen, ob ich vielleicht der „Popper-Fotografie“ Typ wäre. Das konnte ich freilich nur mit „ja“ beantworten, und Stephan – so sein Name – lobte meine Fotoprojekte, dabei vor allem „Gesichter einer Szene“. Ich fühlte mich verlegen geehrt, fasse mich aber recht schnell und frage unvermittelt, ob meine neue Bekanntschaft nicht auch Lust hätte, Teil eben dieser Serie zu sein.
Fast immer verläuft das Prozedere hinter „Gesichter einer Szene“ in der Reihenfolge: kenne ich/frage ich, oder kenne ich nicht/fragt mich – dann Terminabsprache und dann hoffentlich Fototermin mit anschließendem kleinem Interview der Protagonisten.
Diesmal war es ganz anders, ungeplant, unkonventionell und zweigeteilt. Der Reihe nach.